altGold und jungBlut
Schule trifft Altenhilfe. Grundschüler begegnen Seniorinnen. Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche: Was prägt ein Menschenleben? Bilder und Fotos entstehen. Aus Begegnung wird Kunst.

Der Maler Detlef Bach und Andy Dino Iussa entwickelten und realisierten im Auftrag der Evangelischen Altenhilfe Wichlinghausen gGmbH ein politisches Kunstprojekt, das eine lebendige Diskussion über Menschenwürde, Generationensolidarität und „Lebens-Bildung“ in der Stadt und den relevanten Institutionen und Einrichtungen anstoßen sollte.

„altGold und jungBlut“ heißt das Projekt, bei dem Kinder von der Lebenserfahrung und dem Wissen der alten Menschen profitierten, die sich wiederum von der Lebensfreude und Neugier der Jungen anstecken ließen. Ziel war es auch, die Lern- und Erfahrungsroutinen im Schulalltag und in der Betreuung alter Menschen aufzubrechen und neues Leben aus dem Stadtteil in die Begegnungsstätte hinein zu tragen.

Detlef Bach und Andy Dino Iussa brachten zwei Institutionen und Generationen zusammen: Begegnungen von Kindern aus den vierten Klassen der Grundschule Germanenstraße mit Seniorinnen in der Begegnungsstätte der Evangelischen Altenhilfe Wichlinghausen wechselten sich ab mit Werkstatt-Tagen der Kinder in der Schule.

Alle Projekttage wurden von Bettina Osswald fotografisch dokumentiert. MitarbeiterInnen der Altenhilfe unterstützen die Arbeit genauso aktiv, wie LehrerInnen der Schule. Bei den Treffen zwischen Jung und Alt ging es jeweils um bestimmte Themen – zum Beispiel um die Bedeutung von Briefen oder von Liedern und den mit altbekannten Melodien verbundenen Erinnerungen. Was sich Alt und Jung bei den Treffen zu sagen hatten, wurde von den Kindern an den Werkstatt-Tagen künstlerisch umgesetzt. So entstand – zwischen Frühjahr und Sommer 2008 – eine von Kindern und den Seniorinnen immer wieder überarbeitete Sammlung von Kunstwerken.

Gesamtschau am 20.09.2008: Die erarbeiteten Kunstwerke und groß aufgezogene Fotos der Projekttage wurden in einer Ausstellung am Weltkindertag im Haus der Jugend Barmen der Öffentlichkeit präsentiert. Das Haus war zum Bersten gefüllt und neben Grußworten der Bürgermeisterin Ursula Schulz und Vertretern von Kirche und Schule beeindruckte vor allem die Rede der am Projekt beteiligten 10jährigen Angelina das Publikum. Tags drauf bauten Bach und Iussa die Ausstellung wieder ab und verteilten die Werke mit Unterstützung der Zwischennutzungsagentur Wuppertal auf leer stehende und in Betrieb befindliche Ladenlokale in Wichlinghausen. Auf diese Weise wurde das Thema zurück in den Stadtteil getragen und prägte für mehrere Wochen das Quartiersbild. Moderierter Spaziergang am 12.10.2008: Einen "Moderierten Spaziergang" boten wir den BewohnerInnen der Stadt am 12. Oktober 2008 an: Eine Führung an den zehn inszenierten Schaufenstern vorbei mit dem Moderator Rainer Wolf und der Kunsthistorikerin Susanne Buckesfeld. Das Finale mit Lesung und Musik gestalteten der Schauspieler Olaf Reitz und der Musiker Ulle Harazim. Der Zuspruch war überwältigend. Menschen aller Generationen verbrachten gemeinsam einen sonnigen Herbsttag und ließen sich beeindrucken von der Schaufensterausstellung und bestens unterhalten von der anschließenden Lesung von Texten aus altgoldenen Zeiten, ergänzt durch jungblütige Musik.

Gestartet war das Projekt unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Jung im Januar 2008. Aus der Arbeit erwächst gegenwärtig eine nachhaltige Kooperation von Grundschule und Altenhilfe in Wichlinghausen. Unter dem Titel „altGOLD & jungBLUT“ sind weitere Projekte geplant.

www.altgold-jungblut.de

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Wuppertal, den 09.10.2024
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